Tipps für Milchviehhalter: Hitzestress bei Kühen bekämpfen
Hohe Sommertemperaturen können die Milchleistung von Kühen erheblich beeinträchtigen. Studien zeigen, dass die Produktion bereits bei Temperaturen über 25 °C sinkt – insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit. Hitzestress reduziert den Appetit, erhöht den Energiebedarf zur Regulierung der Körpertemperatur und stört den Hormonhaushalt – was die Milchleistung direkt verringert.
Um eine stabile Produktion zu gewährleisten, müssen Haltung, Fütterung und Tagesablauf angepasst werden.
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Stall kühlen
Lüftung ist entscheidend. Wenn möglich, Ventilatoren oder Sprühnebelanlagen installieren. Schatten, Luftzirkulation und Wassersprühung kombinieren, jedoch übermäßige Feuchtigkeit vermeiden. -
Frisches und sauberes Wasser
An heißen Tagen kann eine Kuh bis zu 100 Liter Wasser trinken. Es sollte frisch (10–15 °C), sauber und jederzeit zugänglich sein. -
Angepasste Fütterung
Die Trockenmasseaufnahme sinkt bei Hitze. Hochwertige, leicht verdauliche Konzentrate mit Mineralien (besonders Natrium und Kalium) füttern. -
Fütterungszeiten ändern
Fütterung früh morgens und spät abends bei niedrigeren Temperaturen. Viele Landwirte arbeiten nachts während extremer Hitzeperioden. -
Stress reduzieren
Tiertransporte, Impfungen oder andere Behandlungen während der größten Hitze vermeiden. Zugang zu natürlichem oder künstlichem Schatten gewährleisten. -
Gesundheitsüberwachung
Verhalten beobachten: verminderte Aktivität, schnelle Atmung, Appetitverlust – bei ersten Anzeichen den Tierarzt kontaktieren. -
Insektenschutz
Fluginsekten erhöhen den Stress. Natürliche Repellents, Netze und biologische Produkte ohne Risiko für die Milch verwenden.
Mit guter Organisation und schnellen Anpassungen lässt sich eine stabile Milchproduktion auch in den heißesten Monaten erhalten. Investitionen in das Tierwohl sichern nachhaltige Produktion und gesündere Tiere.