Kann Käse das Gedächtnis schützen?

Studien zeigen: Fermentierte Milchprodukte können den kognitiven Abbau verlangsamen und das Demenzrisiko in den Alpenregionen senken.

Die Bevölkerung in den Alpenländern altert rapide. In Italien wird erwartet, dass es bis 2051 auf 100 junge Menschen 280 über 65-Jährige geben wird. Auch in der Schweiz, in Österreich und im Süden Deutschlands ist dieser Trend deutlich sichtbar. Laut WHO leben weltweit über 55 Millionen Menschen mit einer Form von Demenz – Tendenz steigend.

Immer mehr Studien belegen: Die Ernährung hat einen direkten Einfluss auf die Gehirngesundheit. Im Zentrum des Interesses stehen dabei traditionelle Lebensmittel aus den Alpen – fermentierte Milchprodukte und gereifte Käse.

Nährstoffreiche Verbündete für das Gehirn

Forschende aus Japan, Italien und den Niederlanden fanden heraus, dass der regelmäßige Verzehr von gereiftem Käse mit besserem Gedächtnis, schnellerer Informationsverarbeitung und geringerem Demenzrisiko einhergeht. Verbindungen wie Oleamid und Dehydroergosterol, die bei der Reifung (z. B. bei Camembert) entstehen, haben eine entzündungshemmende Wirkung im Gehirn. Oleamid verbessert zudem den Schlaf und aktiviert CB2-Rezeptoren mit neuroprotektiver Funktion.

Eine Studie aus Japan ergab, dass ältere Personen, die über drei Monate hinweg regelmäßig gereiften Käse konsumierten, bessere Gedächtnisleistungen und höhere Werte des BDNF-Neurotrophins aufwiesen – ein entscheidender Faktor für die neuronale Regeneration.

Käse als präventive Medizin

Traditionelle Käsesorten aus den Alpen – wie Gruyère, Tête de Moine, Bergkäse, Bitto, Pecorino oder Blauschimmelkäse – sind mehr als Delikatessen. Sie sind nährstoffreiche Begleiter im Kampf gegen kognitive Alterung.

In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und gesundem Lebensstil tragen sie zur Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit bei – auch im Alter.

Von den Alpen ins Gehirn

Die Alpenregion, berühmt für ihre Käsetradition, wird zunehmend auch als Partner für geistige Langlebigkeit wahrgenommen. Was einst nur Gaumenfreude war, könnte der Schlüssel zu einem klareren Kopf im Alter sein.

Vielleicht beginnt ein gesundes Altern – im Käsekeller.

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