Mit steigenden Temperaturen und immer längeren Dürreperioden werden Waldbrände in Frankreich immer häufiger. Im Département Lot haben Landwirte eine einfache, umweltfreundliche Lösung gefunden: Schafe.
Dort, wo früher trockenes Gras und dichtes Gestrüpp standen, grasen heute Herden und senken auf natürliche Weise das Brandrisiko – und beleben gleichzeitig das Landleben.
Florian Lacroze, Schäfer aus Béduer, hat brachliegende Weiden wieder zum Leben erweckt. „Wenn man sieht, dass die Schafe zufrieden und gesund sind, weiß man, dass man den richtigen Weg geht“, sagt er und beobachtet, wie seine Tiere das Gelände gründlich reinigen – besser als jede Maschine.
Seine Herde liefert nicht nur Milch und Fleisch, sondern erfüllt auch eine wichtige ökologische Funktion. Durch das Abfressen der trockenen Vegetation schaffen die Tiere eine natürliche Barriere gegen Brände und schützen so Dörfer und Wälder.
Die Rückkehr des Hirtentums
Nach dem großen Brand von 1989 erkannten die Einwohner des Lot, wie gefährlich es ist, Landflächen ungenutzt zu lassen. So entstand die Idee, das traditionelle Weiden neu zu beleben. Heute werden über 5.500 Hektar gemeinschaftlich durch Herden gepflegt.
„Man musste das Hirtentum neu denken – aber modern“, erklärt einer der Initiatoren und betont, dass diese Methode auch wirtschaftlich und sozial nachhaltiger sei.
Die lokale Verwaltung unterstützt das Projekt als wichtigen Bestandteil der Präventionsstrategie gegen Waldbrände.

Vierbeinige Feuerwehrleute
In den Bergregionen sind Schafe die zuverlässigsten „Feuerwehrleute“. Durch ihr Weiden verhindern sie die Ausbreitung von Unkraut und trockenem Gestrüpp.
Fachleute betonen, dass die Zunahme von Hitzetagen, längere Dürrephasen und stärkere Winde als noch vor 30 Jahren eine explosive Situation schaffen.
Deshalb wird der Einsatz von Schafherden heute als natürliches Instrument des Landschaftsmanagements in viele Umweltstrategien integriert. „Die Weidekorridore erleichtern die Bewegung der Herden und stärken den sozialen Zusammenhalt auf dem Land“, sagt Jean-Michel Vigier, Präsident des Vereins Auvergne Estives.
Die Natur als Verbündete
Auf dutzenden Hektar im Lot bewegen sich heute Schafe im Rahmen einer kontrollierten Weidehaltung. Diese Form der ökologischen Landschaftspflege hat sich als effizienter, günstiger und dauerhafter erwiesen als mechanische Methoden.
„Es gibt nichts Natürlicheres, als die Schafe arbeiten zu lassen. Das Ergebnis ist sauberer, nachhaltiger und lebendiger“, sagt Florian, der plant, seine Herde zu vergrößern.
In einer Zeit zunehmender Klima-Herausforderungen zeigt dieses französische Beispiel, dass die besten Lösungen oft in der Rückkehr zur Natur liegen. Wo Mensch und Tier im Einklang mit der Umwelt leben, atmet die Erde – und das Feuer verliert seine Kraft.
Quelle: La France Agricole (Frankreich)




