Während die meisten Arbeitnehmer in anderen Sektoren über ein stabiles Rentensystem und eine Krankenversicherung verfügen, ist die Situation in der Landwirtschaft völlig anders. Viele Landwirte haben während ihres Berufslebens nicht die Möglichkeit, genügend Mittel für ihre Rente zurückzulegen, was sie im Alter in eine äußerst schwierige Lage bringt.
Laut Studien stammen bis zu 65 % des Einkommens pensionierter Landwirte in der Schweiz ausschließlich aus der staatlichen Grundversicherung. Dies liegt weit unter dem Durchschnittseinkommen von Rentnern aus anderen Branchen. Ein Grund dafür ist, dass viele Landwirte ihre gesamten Einnahmen wieder in die Produktion investieren, sodass ihnen kaum Spielraum für langfristige finanzielle Sicherheit bleibt.
Ein weiteres Problem ist die Versicherung gegen Verletzungen und Krankheiten. Landwirte sind körperlich sehr anstrengender Arbeit ausgesetzt, und Verletzungen oder Krankheiten können zu einem vollständigen Einkommensverlust führen. Im Gegensatz zu Angestellten, die Anspruch auf Krankengeld und medizinische Versorgung haben, sind selbstständige Landwirte oft auf minimale Versicherungsmaßnahmen angewiesen oder gar nicht versichert. Das bedeutet, dass jede Verletzung zum finanziellen Zusammenbruch des Betriebs führen kann.
Langfristig sind Reformen erforderlich, um eine bessere soziale Absicherung für Landwirte zu gewährleisten. Ohne stabile Renten und Versicherungen ist die Zukunft ländlicher Haushalte stark gefährdet. Die Regierungen müssen Wege finden, die Rentenfonds für Landwirte zu subventionieren und sie dazu zu ermutigen, in ihre eigene Zukunft zu investieren, bevor es zu spät ist.
Quelle: FOKUS