Wer trinkt Milch? UHT-Milch ist zurück auf dem Schweizer Tisch

Nach jahrzehntelangem Rückgang erlebt der Konsum von Trinkmilch in der Schweiz im Jahr 2024 ein überraschendes Comeback. Der Hauptgrund: die steigende Beliebtheit von UHT-Milch.

Die Produktion und der Konsum von Trinkmilch sind in der Schweiz seit Jahren rückläufig. Nur während der Pandemie 2020 kam es zu einem kurzfristigen Anstieg, als geschlossene Grenzen, Homeoffice und Lockdowns den Konsum anregten.

Doch 2024 zeigt eine neue Entwicklung – ganz ohne Krisenszenarien. Der Konsum von Trinkmilch nimmt wieder zu, vor allem durch standardisierte UHT-Milch. Während andere Varianten wie Rohmilch weiter zurückgehen, zeigt UHT-Milch deutliches Wachstum.

UHT-Milch: Unspektakulär, aber zuverlässig

UHT-Milch (ultrahocherhitzt) wird bei sehr hohen Temperaturen behandelt und ist dadurch lange haltbar, auch ohne Kühlung. Was früher als Produkt zweiter Klasse galt, hat sich zu einem beliebten Alltagsprodukt entwickelt — dank langer Haltbarkeit, günstiger Preise und einfacher Lagerung.

2024 wuchs der Konsum von UHT-Milch so stark, dass er die Rückgänge bei anderen Milchsorten ausglich. Rohmilch, obwohl auf TikTok als „Superfood“ gefeiert, verzeichnete ein Minus von 3 %. AGRISTAT stellt klar: Social-Media-Trends reichen nicht aus, um Konsumgewohnheiten wirklich zu verändern.

Neue Gewohnheiten oder nur eine Pause?

Ist dieser Anstieg ein Wendepunkt oder nur ein kurzer Stillstand im langfristigen Abwärtstrend? Experten raten zur Vorsicht: Milchverzehr ist stark abhängig von gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen, und ohne gezielte Verbraucherbildung ist ein nachhaltiger Anstieg kaum realistisch.

Ein entscheidender Vorteil: das Vertrauen in Schweizer Produkte. UHT-Milch aus der Schweiz profitiert von Qualitäts- und Herkunftskennzeichnungen – ein klarer Vorteil gegenüber Importprodukten.

Fazit: Die Rückkehr der Milch ist kein Zufall

2024 zeigt: Trinkmilch hat nach wie vor ihre Daseinsberechtigung. Auch wenn sie weniger konsumiert wird als früher, bleibt sie ein fester Bestandteil in den Haushalten – vor allem, wenn sie praktisch, haltbar und lokal produziert ist.

Lesen Sie weiter

Verwandte Artikel