Im Norden der Bačka, im Dorf Aleksa Šantić, wächst zwischen den ordentlich angelegten Reihen von Haselnussbäumen eine der erfolgreichsten Agrargeschichten des modernen Serbiens.
Auf dem Landgut des Unternehmens Ferrero, wo sich Wissenschaft, Technologie und landwirtschaftliche Tradition verbinden, fand ein Runder Tisch statt, bei dem Vertreter Serbiens und Italiens den Beginn eines neuen Kapitels bestätigten – die Gründung des ersten Exzellenzdistrikts für Haselnüsse in der Westbačka.
Während der Sitzung wurde betont, dass Minister Glamočić bereits in seiner ersten Amtszeit vor über zehn Jahren das Memorandum of Understanding zwischen dem serbischen Landwirtschaftsministerium und Ferrero unterzeichnet hatte.
Heute ist Serbien ein verlässlicher und langfristiger Partner im Haselnusssektor, und die Zusammenarbeit mit Ferrero gilt als eines der erfolgreichsten Beispiele ausländischer Direktinvestitionen in der serbischen Landwirtschaft, wie im Gespräch hervorgehoben wurde.
An dem Treffen nahmen teil: Prof. Dr. Dragan Glamočić, Minister für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft; Luca Gori, Botschafter der Italienischen Republik in Serbien; Marco Bota, Direktor der Ferrero-Gruppe; und Ettore Fontana, Direktor von AgriSerbia.
Die Veranstaltung vereinte zahlreiche Landwirte, Fachleute und Medienvertreter und sandte eine klare Botschaft: Serbien tritt in eine neue Phase der Zusammenarbeit mit einem der größten Haselnussverarbeiter der Welt ein.
Von der Vision zur Realität
Als Ferrero im Jahr 2014 begann, in Serbien zu investieren, war die Idee langfristig angelegt – den Aufbau einer stabilen, modernen und ökologisch nachhaltigen Haselnussproduktion.
Heute, elf Jahre später, ist diese Vision Wirklichkeit geworden.
Das Landgut von AgriSerbia d.o.o. umfasst 600 Hektar Haselnussplantagen mit einem durchschnittlichen Jahresertrag von etwa 1.000 Tonnen, wobei das Produktionspotenzial je nach Witterung bis zu 1.800 Tonnen erreichen kann.
Die Bewässerung erfolgt durch ein Tropfbewässerungssystem, das einen minimalen Wasserverbrauch und eine präzise Ertragskontrolle ermöglicht.
Das gesamte Landgut besitzt das SCS-Nachhaltigkeitszertifikat, das die Einhaltung höchster ökologischer und produktionsbezogener Standards bestätigt.

„Dieses Landgut ist nicht nur eine Produktionsstätte, sondern ein lebendes Labor – ein Ort, an dem Forschung, Praxis und die Ausbildung von Landwirten zusammenkommen“, erklärte Ettore Fontana, Direktor von AgriSerbia.
„Unser Ziel ist es nicht, die Größten zu sein, sondern die Besten – und das Wissen, das wir hier erwerben, mit den heimischen Erzeugern zu teilen.“
Bisher hat Ferrero in Serbien mehrere Baumschulen errichtet, aus denen über 1,8 Millionen Haselnusspflanzen verteilt wurden.
Dadurch konnten mehr als 3.360 Hektar neue Plantagen angelegt und rund 500.000 Pflanzen nach Rumänien und in Nachbarländer exportiert werden.
Das Unternehmen arbeitet derzeit mit über 680 landwirtschaftlichen Betrieben zusammen, von denen 620 kleiner als 10 Hektar sind – ein klares Zeichen für den Fokus auf Familienbetriebe und lokale Entwicklung.
Wissenschaft, Jugend und Vertrauen als Fundament
Bei der Veranstaltung in Aleksa Šantić betonte Prof. Dr. Dragan Glamočić, Minister für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft, dass die Zusammenarbeit mit Ferrero
„ein Beispiel dafür ist, wie ein seriöses Unternehmen und ein Staat gemeinsam eine langfristige Entwicklungsstrategie aufbauen können“.
„Wir wollen, dass der Exzellenzdistrikt ein Modell für alle landwirtschaftlichen Bereiche wird – vom Obstbau bis zur Milchwirtschaft.
Serbien verfügt über Wissen, fruchtbares Land und engagierte Menschen, und nun bauen wir ein System auf, das Jahrzehnte überdauern wird“,
erklärte der Minister und kündigte die Gründung einer Arbeitsgruppe an, die in den kommenden sechs Monaten eine Entwicklungsstrategie für den ersten Haselnuss-Exzellenzdistrikt ausarbeiten soll.
Dieses Modell wird Universitäten, Beratungsdienste und Landwirte in ein funktionierendes Gesamtsystem integrieren.
Der erste Pilotdistrikt soll in der Westbačka entstehen, wo sich die größte Konzentration moderner Plantagen und die beste Infrastruktur für den spezialisierten Anbau befindet.

Serbien in Zahlen: Ein wachsendes Potenzial
„Das Ziel ist, die Haselnussproduktion in Serbien in den nächsten zehn Jahren auf 40.000 Tonnen zu steigern“, erklärte Minister Glamočić.
Laut Daten des Landwirtschaftsministeriums beträgt die gesamte Fläche mit Haselnussanbau in Serbien 8.718 Hektar, bei einer Jahresproduktion von 8.910 Tonnen.
Der durchschnittliche Ertrag liegt bei 1 Tonne pro Hektar, kann in intensiven Plantagen jedoch bis zu 3,6 Tonnen erreichen.
Der größte Teil der Produktion befindet sich in der Vojvodina (44 %), gefolgt von Süd- und Ostserbien (24 %), Šumadija und Westserbien (23 %) sowie der Region Belgrad (9 %).
Im Jahr 2024 exportierte Serbien 1.759 Tonnen Haselnüsse im Wert von 5,7 Millionen Euro, wobei 92 % der Exporte nach Italien gingen.
Gleichzeitig importierte das Land 740 Tonnen, vor allem aus der Türkei, was zeigt, dass die inländische Produktion den Bedarf noch nicht deckt – das Wachstumspotenzial jedoch weiterhin enorm ist.

Italien als Verbündeter, nicht nur als Käufer
Der Botschafter Italiens, Luca Gori, betonte, dass die Landwirtschaft einer der wichtigsten Pfeiler der bilateralen Zusammenarbeit bleibt:
„Ferrero ist der bedeutendste italienische Investor in der serbischen Landwirtschaft und ein Symbol der langfristigen Partnerschaft zwischen unseren Ländern.
Italien wird Serbien weiterhin bei der Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft und bei der Verbesserung der Produktionsqualität unterstützen“, sagte Gori.
Diese Zusammenarbeit – wirtschaftlich, technisch und institutionell – bildet die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Sektors.
Serbien positioniert sich als regionaler Knotenpunkt für die Haselnussproduktion und -verarbeitung in Südosteuropa, während Italien, traditionell ein Abnehmer, zunehmend auch Wissens- und Technologiepartner wird.

Das Ferrero-Modell: Langfristig, verantwortungsvoll, nachhaltig
Marco Bota, Direktor der Ferrero-Gruppe, erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit mit Serbien bereits vor über einem Jahrzehnt begann, als das erste Memorandum of Understanding mit der serbischen Regierung unterzeichnet wurde.
„Als wir dieses Projekt begannen, wurden wir von einer langfristigen Vision geleitet.
Heute können wir sagen, dass Serbien zu einer der wichtigsten Säulen unserer europäischen Haselnussproduktion geworden ist.
Unser Ziel ist nicht nur der Ankauf, sondern der Aufbau eines Systems, das Wissen, Landwirte und Institutionen verbindet.
Serbien ist ein Beispiel dafür, wie Geduld und gemeinsame Arbeit eine nachhaltige Landwirtschaft schaffen können“, erklärte Bota.
Er fügte hinzu, dass Ferrero weiterhin in Ausbildung, Forschung und die Entwicklung lokaler Gemeinschaften investieren werde.
In den nächsten fünf Jahren plant das Unternehmen, Unterstützungsprogramme für Kleinproduzenten auszuweiten und die Baumschulproduktion zu verbessern, um serbischen Landwirten zu ermöglichen, einen größeren Teil des Pflanzmaterials selbst zu erzeugen.

Die Kraft der Zahlen und der Vision
Heute kauft Ferrero zwischen 22 und 27 % der weltweiten Haselnussproduktion auf und beliefert den globalen Markt mit seinen Marken wie Nutella, Ferrero Rocher und Kinder Bueno.
Mit Produktionsstätten in 37 Ländern und Verkäufen in über 170 Märkten erzielt das Unternehmen einen Jahresumsatz von über 18 Milliarden Euro, wobei zunehmend in nachhaltige Landwirtschaft und die Kreislaufwirtschaft investiert wird.
Aus diesem Grund spielt Serbien eine besondere Rolle in der globalen Strategie von Ferrero – nicht als reiner Rohstofflieferant, sondern als Partner in der Entwicklung.
Zukunft: Der Exzellenzdistrikt als neues Modell
Zum Abschluss der Veranstaltung erklärte Minister Glamočić, dass der Staat die Entwicklung des Sektors weiterhin durch Fördermaßnahmen, IPARD-Programme, Digitalisierung der Produktion und die Gründung von Exzellenzdistrikten als neues Modell der regionalen landwirtschaftlichen Entwicklung unterstützen werde.
„Unser Ziel ist es, dass Serbien in den kommenden Jahren als Land der hochwertigen Haselnussproduktion und der verantwortungsvollen Landwirtschaft anerkannt wird.
Wir vernetzen Wissen, Wissenschaft und Wirtschaft, um eine neue Generation von Landwirten zu schaffen, die auf dem Land bleiben und von ihrer Arbeit leben können“, sagte der Minister.
Symbolisch wurde im Schatten der jungen Haselnussbäume in Aleksa Šantić die erste Dekade der Zusammenarbeit zwischen Serbien und Ferrero abgeschlossen – und zugleich ein neues Kapitel eröffnet, in dem Wissen, Innovation und Vertrauen die Grundlage der neuen landwirtschaftlichen Landkarte Serbiens bilden.










