Die Analyse des Schweizer Milchmarktes im Jahr 2024 zeigt subtile, aber bedeutende Veränderungen. Während der Bestand an Milchkühen weiter sinkt, erreicht die Käseproduktion neue Rekordwerte, und der Pro-Kopf-Verbrauch steigt auf das Niveau der Pandemiejahre.
Laut AGRISTAT ging die Zahl der Milchkühe um 0,3 % zurück. Die vermarktete Milchmenge blieb jedoch stabil. Die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh lag bei 7.097 kg.
Diese Stabilität ist auf die Struktur der Schweizer Landwirtschaft zurückzuführen: Viele Kühe stehen in Bergregionen, und der hohe Anteil an Bio- und Label-Betrieben bedeutet mehr Raufutter und weniger Intensivproduktion.
Käse im Fokus — aber nicht irgendeiner
2024 floss mehr Milch in die Käseproduktion. Die Herstellung von haltbaren Produkten wurde zurückgefahren, Butterproduktion stabilisierte sich. Nach jahrzehntelangem Rückgang nahm auch die Konsummilchproduktion wieder leicht zu – dank der Nachfrage nach UHT-Milch.
Der Hype um Rohmilch auf TikTok hat sich im Alltag nicht durchgesetzt – der Konsum ging 2024 um 3 % zurück.
Büffelmilch im Abwärtstrend – 27 % weniger
Auffällig ist der starke Rückgang bei der Büffelmilchproduktion, obwohl mehr Tiere registriert wurden. Seit der Meldepflicht 2022 gilt: weniger Nachfrage oder Marktübersättigung. Bauernzeitung spricht von einem gesättigten Markt, AGRISTAT nennt auch alternative Verwendungsmöglichkeiten wie Fütterung oder Tiefkühlung.
Außenhandel: Mehr Frischkäse, aber geringerer VMA
Der Käseexport stieg 2024 auf über 79.000 Tonnen. Import und Export sind mengenmäßig fast gleich. Aber in Vollmilchäquivalenten (VMA) hinken die Importe hinterher: 44 % der Importe bestehen aus Frischkäse wie Mozzarella oder Philadelphia – viel Wasser, wenig Substanz.
Seit 2007 haben sich Frischkäseimporte verdreifacht (+301 %), während der gesamte Käseimport «nur» um 211 % stieg.
Pro-Kopf-Verbrauch auf Höchststand
Mit 210.000 Tonnen wurde ein neuer Verbrauchsrekord aufgestellt (+2,6 %). Der Pro-Kopf-Verbrauch lag über 23 kg. Mehr als 3.000 Tonnen der Steigerung kamen durch Frischkäse.
In VMA gerechnet dominieren weiterhin Halb- und Hartkäse mit 66 % der Gesamtmenge – nach Gewicht jedoch nur 46 %. Einmal mehr wird klar: Käse ist nicht gleich Käse.