Kleiner Beutenkäfer – Neue Bedrohung für die europäische Imkerei

Seit seiner Entdeckung in Süditalien im Jahr 2014 stellt der kleine Beutenkäfer (Aethina tumida) eine ernsthafte Gefahr für europäische Honigbienen und die Imkerei dar. Ursprünglich aus dem subsaharischen Afrika stammend, ist er dort ein relativ harmloser Mitbewohner. In Europa jedoch sind die Bienenvölker ungeschützt.

Wie sieht der Käfer aus?

Der erwachsene Käfer ist 5–7 mm lang und 2,5–3,5 mm breit – etwa ein Drittel der Größe einer Arbeiterin. Er hat keulenförmige Fühler, kurze Deckflügel und einen dunkelbraunen bis schwarzen Körper. Die Larve ist cremeweiß, bis zu 12 mm lang und ähnelt auf den ersten Blick der Wachsmottenlarve, hat jedoch keine Bauchbeinchen und zwei markante Stacheln am Hinterende.

Wie richtet er Schaden an?

Die Larven richten den größten Schaden an, indem sie Honig, Pollen, tote Bienen und Brut fressen. Besonders schwache Völker mit mangelnder Hygiene sind betroffen. Die Waben werden zerstört, der Honig schleimig und unbrauchbar. Die erwachsenen Käfer können im Bienenvolk überwintern.

Wie verbreitet er sich?

Nach seiner Ausbreitung in Nordamerika und Australien hat der Käfer auch Europa erreicht. Auch in kühleren Klimazonen wie Österreich kann er sich ansiedeln, wie Studien und Beispiele aus Kanada und dem Norden der USA zeigen.

Welche Maßnahmen gibt es in Europa?

Die EU hat Importbeschränkungen für Bienen und Königinnen aus Italien erlassen. In Österreich wurde der Käfer noch nicht gefunden, doch Imker werden gewarnt, keine Bienen aus betroffenen Regionen zu beziehen und ihre Völker regelmäßig zu kontrollieren.

Wie erkennt man ihn und was ist zu tun?

Verdächtige Käfer sollten in verschließbaren Behältern gesammelt, eingefroren oder in 70% Alkohol konserviert und den zuständigen Veterinärbehörden gemeldet werden.

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