Die Kirsche gehört zu den attraktivsten, aber auch riskantesten Obstarten im Alpenraum. Immer häufigere Wetterwechsel – Sonne, gefolgt von plötzlichem Regen – führen zum Aufplatzen der Früchte, was die Erträge um bis zu 50 % reduzieren kann. Wie gehen Obstbauern in den Alpenländern mit diesem Problem um?
Herausforderungen
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Das Aufplatzen entsteht, wenn die Frucht plötzlich Wasser über die Schale oder die Wurzeln aufnimmt, was zu ungleichmäßigem Druck führt.
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Das größte Risiko besteht kurz vor der Ernte, wenn die Früchte an Gewicht zunehmen.
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Die Folgen sind nicht nur Qualitätsverluste, sondern auch ein Rückgang des Abnahmepreises.
Lösungen in der Praxis
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Abdeckungen und Tunnel: Immer mehr Anlagen in Österreich und der Schweiz verfügen über spezielle Abdeckungen, die vor Regen schützen und gleichzeitig Sonnenlicht durchlassen.
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Regensprinkler: Mikro-Berieselung mit feinen Tropfen, die die Feuchtigkeit auf der Frucht ausgleichen und das Risiko des Aufplatzens verringern.
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Sortenwahl: In Slowenien und Norditalien werden Sorten gewählt, die widerstandsfähiger gegen Aufplatzen sind, wie Kordia und Regina.
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Agrotechnische Maßnahmen: Kontrollierte Bewässerung und ausgewogene Düngung, um Schwankungen im Wassergehalt der Früchte zu reduzieren.
Auch wenn der Klimawandel das Problem des Aufplatzens von Kirschen verschärft, kann eine Kombination aus moderner Technologie und traditioneller Erfahrung die Verluste deutlich verringern. Gerade im Alpenraum, wo Sonne und Regen aufeinandertreffen, zeigen die Obstbauern, dass Lösungen in Innovation und Zusammenarbeit zu finden sind.




