Globaler Birnenmarkt 2024: Unterschiedliche Ernten in Europa, Herausforderungen in Amerika

Wie vom Portal FreshPlaza berichtet, zeigt die neueste Analyse des globalen Birnenmarktes 2024 deutliche Unterschiede bei den Ernteerträgen in Europa. Während Frankreich eine Produktionssteigerung meldet und Italien Anzeichen einer Erholung zeigt, starteten Länder wie die Niederlande und Belgien aufgrund von Hagelschäden im letzten Jahr mit niedrigeren Beständen in die Saison. Spanien sieht sich hingegen mit geringeren Erträgen konfrontiert, profitiert jedoch von hohen Preisen, und Deutschland expandiert die heimische Birnenproduktion durch klimatische Veränderungen.

Frankreich: Dynamischer Verkauf und hohe Erträge
Die Birnenernte in Frankreich wird auf 134.000 Tonnen geschätzt, eine Steigerung von 61 % im Vergleich zum Vorjahr bei der Sorte Guyot. „Die Produktion hat die Erwartungen dank günstiger Wetterbedingungen übertroffen“, berichteten französische Produzenten. Über 50 % der Birnen auf dem französischen Markt sind lokal produziert, wobei Importe hauptsächlich aus Abate Fetel aus Italien und Rocha aus Portugal bestehen.

Italien: Hohe Erwartungen trotz Herausforderungen
Italienische Birnenproduzenten erholen sich von einer schwierigen Saison 2023. „Die Produktion hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, bleibt jedoch weit unter der Vollauslastung“, sagte der Präsident des Abate-Varietätenverbands. In Emilia-Romagna, der führenden Region in Italien, wurden in diesem Jahr über 240.000 Tonnen Birnen geerntet, verglichen mit nur 99.000 Tonnen im Jahr 2023.
Die Sorte Angelys, bekannt für ihre außergewöhnliche Süße, performt gut auf dem Markt, während die Nachfrage nach Birnen stabil bleibt. Studien zeigen, dass 53 % der italienischen Haushalte Birnen kaufen, hauptsächlich im September und Oktober.

Niederlande und Belgien: Niedrige Bestände, positive Trends
Produzenten in den Niederlanden und Belgien sahen sich nach erheblichen Hagelschäden mit Herausforderungen konfrontiert. Die Bestände waren zu Beginn der Saison in den Niederlanden um 9 % und in Belgien um 30 % geringer. Ein niederländischer Exporteur bemerkte jedoch: „Der Markt zeigt Erholungstendenzen, und Produzenten gewinnen mehr Einfluss, was neue Dynamik in den Sektor bringt.“
Belgische Händler betonen, dass die Preise günstig sind und der Absatz „besser als erwartet“ läuft, ein positives Signal trotz der Produktionsschwierigkeiten.

Spanien: Deutlicher Produktionsrückgang, aber hohe Preise
Die Birnenproduktion in der spanischen Region Katalonien ist im Vergleich zum Vorjahr um 43 % zurückgegangen. „Das liegt an einem Mangel an Blüte im Frühling und einer schlechten Fruchtentwicklung im Sommer“, erklärte ein lokaler Produzent. Die Preise sind jedoch signifikant gestiegen—um 67 % bei der Sorte Conference im Vergleich zum Vorjahr.
Bioproduzenten melden bessere Ergebnisse, mit Erträgen, die 80 % eines durchschnittlichen Jahres erreichen. Der Absatz wird nach der Feiertagssaison voraussichtlich steigen.

Nordamerika: Kürzeste Saison aller Zeiten
Die USA und Kanada erleben eine der kürzesten Birnensaisons ihrer Geschichte, vor allem aufgrund klimatischer Bedingungen. „Die Produktion der Sorte Bosc ist stark zurückgegangen, während Bartlett-Birnen Frostschäden erlitten haben“, berichteten Produzentenverbände aus dem Nordwesten der USA. Die Nachfrage steigt, vor allem unter Millennials, aber die niedrigen Bestände erschweren die Marktversorgung.

Südafrika: Erfolgreicher Einstieg in neue Märkte
Südafrika hat seine Exporte nach Europa im Vergleich zum Vorjahr um 25 % gesteigert, und der indische Markt zeigt großes Potenzial. „Unsere Sorten wie Forelle und Abate Fetel verzeichneten Zuwächse von 19 % bzw. 26 %“, gab die Branchenorganisation Hortgro bekannt.

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