Fondue – Die kulinarische Kunst, die die Schweiz und Frankreich verbindet und trennt

Fondue, ein Synonym für warme, cremige Geschmacksharmonie, ist ein Gericht, das unweigerlich Bilder von Berghütten, Winterabenden und geselligen Zusammenkünften heraufbeschwört. Doch bei der Zubereitung von Fondue offenbaren sich die Unterschiede zwischen der Schweiz und Frankreich als zwei einzigartige kulinarische Philosophien.

Was ist Fondue und wie bereitet man es zu?

Fondue ist ein traditionelles Gericht, das aus geschmolzenem Käse besteht, der mit Weißwein gemischt und mit Aromen wie Knoblauch oder Kirsch (Kirschwasser) verfeinert wird. Für die Zubereitung von Fondue benötigt man einen speziellen Topf, den sogenannten «Caquelon», aus Keramik, Gusseisen oder Emaille, sowie einen Brenner, der eine konstante Temperatur hält, um die Mischung glatt und warm zu halten.

Neben Käse gehören frisches Brot, in Würfel geschnitten, zu den Grundzutaten. In einigen Varianten sind auch Kartoffeln, Gemüse oder Fleisch beliebt. Fondue wird gegessen, indem man Lebensmittelstücke auf lange Gabeln steckt und in den geschmolzenen Käse eintaucht.

Schweiz: Tradition in jedem Tropfen

In der Schweiz ist Fondue weit mehr als ein Gericht – es ist Teil der kulturellen Identität. Die bekannteste Version ist das «Fondue moitié-moitié», zubereitet mit gleichen Teilen Gruyère und Vacherin Fribourgeois. Der Käse wird mit Weißwein, etwas Knoblauch und einer Prise Maisstärke geschmolzen, um die perfekte Textur zu erreichen.

Serviert wird es mit Brotstücken, und die Regel ist einfach: Wenn ein Brotstück in den Topf fällt, bezahlt man die nächste Runde Wein! Neben der traditionellen Kombination experimentieren die Schweizer auch mit der Zugabe von Kirsch für ein zusätzliches Aroma.

Frankreich: Raffinesse und lokale Note

Die französische Version des Fondues, die hauptsächlich in der Region Savoyen zubereitet wird, legt den Schwerpunkt auf lokale Käsesorten wie Beaufort, Comté und Emmentaler. Die Franzosen fügen der Mischung trockenen Weißwein sowie eine Prise Muskatnuss oder weißen Pfeffer für eine würzige Note hinzu.

In Frankreich wird Fondue nicht nur mit Brot serviert – auch Kartoffeln, Gemüse und sogar Fleisch sind gängige Beilagen. Die französische Version des Fondues spiegelt ihre Vorliebe für Vielfalt und reichen Geschmack wider.

Der entscheidende Unterschied: Stil und Ansatz

Während die Schweiz auf Einfachheit und Authentizität setzt, bringt Frankreich eine Prise Raffinesse und Experimentierfreude ein. Die Schweizer folgen dem Motto „Weniger ist mehr“, während die Franzosen gerne verschiedene Kombinationen erkunden.

Der Charme der Bergdestinationen

Einer der schönsten Momente beim Genuss von Fondue ist die Kulisse der Berge. Zum Beispiel in dem französischen Skiort Megève ist Fondue mehr als nur ein Gericht – es ist ein authentisches Erlebnis, das kulinarischen Genuss mit der Magie verschneiter Landschaften verbindet. Mit dem Knistern des Feuers und dem Duft von warmem Käse scheint die Zeit stillzustehen, während man das Essen und die Gesellschaft genießt.

Fondue als Brücke und Unterschied

Trotz dieser Unterschiede bleibt Fondue ein Gericht, das Menschen verbindet. Ein warmer Topf voller duftender Mischung erzählt eine Geschichte von Zusammengehörigkeit und Liebe zum Essen, sei es in den Schweizer Alpen oder an den Hängen der französischen Savoyen.

Am Ende bleibt nur noch, seinen eigenen Stil zu wählen und sich dieser unwiderstehlichen Delikatesse hinzugeben!

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