Der europäische Weinbau startet mit vorsichtigem Optimismus in das Jahr 2025. Die Weinproduktion wird auf rund 145,5 Millionen Hektoliter geschätzt — lediglich ein Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch bleibt dieser Wert deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt, und Europa liegt weit hinter den Mengen vergangener Jahrzehnte zurück.
Obwohl die Produktion leicht steigt, beträgt der Abstand zu 2018 weiterhin über 40 Millionen Hektoliter, was zeigt, dass sich der Sektor noch nicht von mehreren schwierigen Jahren erholt hat.
Italien bleibt mit rund 47 Millionen Hektolitern führend, gefolgt von Frankreich mit rund 37 Millionen, weiterhin unter dem Durchschnitt. Spanien setzt seinen Rückgang fort, bleibt jedoch bei etwa 31,5 Millionen Hektolitern — stark beeinflusst von Trockenheit, Hitzeperioden und Krankheiten.
Extremwetter hat Europas Weinberge schwer getroffen. Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen hinterließen Schäden, während Brände im Süden Frankreichs über tausend Hektar Weinberge zerstörten. Unregelmäßige Niederschläge erschweren zusätzlich die Planung.
Hinzu kommen wirtschaftliche Belastungen. Inflation, veränderte Konsumgewohnheiten und schwache Inlandsnachfrage hemmen den Absatz. Amerikanische Zölle setzen den Export zusätzlich unter Druck.
Trotz aller Probleme gibt es positive Entwicklungen. In Italien führten milde Winter und ausreichende Bodenfeuchte zu Produktionszuwächsen, insbesondere im Süden des Landes. Basilikata, Abruzzen und Molise verzeichnen starke Steigerungen, während Venetien führend bleibt.
Deutschland und Portugal hingegen verzeichnen Rückgänge. Gleichzeitig entwickelt sich Schweden — mit rund 2.000 Hektolitern Produktion — zu einem kleinen, aber aufstrebenden Weinland und nutzt den Klimawandel als Chance.
Europa steht vor einer entscheidenden Phase. Der Weinsektor braucht Innovation, Investitionen und klare politische Unterstützung, um Stabilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
